Der Vertraulichkeitsabstand ist ein Parameter der Raumakustik, der eng mit der Sprachverständlichkeit bzw. mit dem Speech Transmission Index (STI) vernetzt ist. Er beschreibt den Abstand, den Personen von einer Kommunikation in einer bestimmten Situation entfernt sein müssen, um nichts von diesem Gespräch mithören bzw. mitbekommen zu können. Quantifiziert ist das der Abstand, nach dem der STI unter 0,2 absinkt.
Der Vertraulichkeitsabstand lässt sich mittels 3D-Simulation der Raumakustik bestimmen und optisch darstellen. Er von besonderer Relevanz in offenen Bürosituationen, in denen jedoch trotzdem vertrauliche Gespräche geführt werden müssen.
In der dedizierten Norm für die Messung und Berechnung der Raumakustik in Großraumbüros, der DIN EN ISO 3382-3, wurde der Vertraulichkeitsabstand länger als zu bestimmender Parameter aufgeführt, vor kurzem wurde er jedoch aus der Norm entfernt und gegen den Komfortabstand ausgetauscht.
Der Vertraulichkeitsabstand kann gezielt gesteuert werden, in dem die Sprachverständlichkeit bzw. der STI verringert wird, z. B. durch Zonierung, Sound Masking oder andere Maßnahmen.